für die technische Ausbildung von Infanteriepionieren
Dieser Beitrag basiert großteils auf den Recherchen von Oswald Mederle, welche im Detail unter
Die Sperre Klausen-Villnöß 1914-1915 und Pioniere in Teis zu finden sind.
Über den Grad der Ausbildung, den die Mannschaft in den Instruktionskursen für Infanteriepioniere erreicht hat, dann über die Anzahl der pro Bataillon ausgebildeten Offiziere und Mannschaften, Übungsverhältnisse, Instruktoren ect. ist dem Militärkommando bis 20. Jänner 1915 kurz zu berichten.
Mit Rücksicht auf die in Theis herrschenden günstigen Ausbildungsverhältnisse einerseits, die noch notwendige Vertiefung der Ausbildung andererseits wird der Antrag gestellt, die ganze Abteilung auch noch weitere 14 Tage in Theis vereinigt zu lassen.
Das Militärkommando hat (…) mit Befriedigung ersehen, dass der technischen Ausbildung allseits das größte Augenmerk zugewendet wurde und auch die erzielten Ausbildungsresultate vollauf entsprechen. (….) Den in den Instruktionskursen ausgebildeten Offizieren obliegt nunmehr die technische Ausbildung der gesamten Mannschaft in den einfachsten technischen Verrichtungen und in der geschickten Handhabung der langstieligen Werkzeuge. In Zukunft ist es anstrebenswert, dass pro Kompanie 8 ausgebildete Pioniere vorhanden sind. (….)
Besichtigungsbesuche zu Lehrzwecken
2. März 1915
Mehrere Offiziere, ferner Chargen und Mannschaften der Pionierabteilung begeben sich zur Besichtigung der Feldbefestigungsanlagen nach Theis bei Klausen.21. März 1915
Es findet eine zweite Besichtigung der Feldbefestigungen in Theis statt, es beteiligen sich hieran mehrere Offiziere und Standschützen des Bataillons.
Ein Kurs folgt dem nächsten…
Nachdem der 2. Instruktionskurs in Teis mit 12. April 1915 zu Ende geht, beginnt bereits am 15. April der dritte. Er setzt sich aus Abteilungen folgender Einheiten zusammen:
- Brigade Kommando Bozen
- Landsturm-Sappeur-Abteilung I/14, Bozen
- Ersatz-Bataillon Landesschützen Regiment Nr. II, Bozen
- Ersatz-Bataillon 2. Regiment Tiroler Kaiserjäger, Brixen
- Sub-Rayon I, Pionierabteilung Prad/Vinschgau
- Genie-Direktion Brixen
- Militärkommando Innsbruck
Im Schreiben vom 10. April 1915 gibt das k.u.k Gruppenkommando Bozen dazu genaue Anweisungen:
Insgesamt 22 Mann und ein Offizier verbleiben als Instruktoren für die neu Auszubildenden in Theis zurück (in Verpflegung bei der Landsturm-Sappeur-Abteilung).
Die neu Auszubildenden haben mit Menage bis 15., mit Löhnung etc. bis 20. dieses Monats verpflegt, am 15. d. Monats in Theis bei Klausen einzutreffen und sind der Landsturm-Sappeur-Abteilung 1/14 dortselbst in Verpflegung zu übergeben.
Ausrüstung: Marschadjustierung ohne die technische Ausrüstung, jeder Mann 2 Decken, einen leeren Strohsack mit Kopfpolster. Die technische Ausrüstung erhalten diese Abteilungen von der Geniedirektion in Brixen.
KA, NFA, GAK, it-Front, GK Bozen, K 1258
10. Mai 1915:
Abmarsch 6.30 früh durch das Villnössertal. Hier wird überall fest gearbeitet und betoniert, um Schützengräben und Geschützstände fertig zu bringen. Der Krieg mit Italien wird unausbleiblich sein…
Die Ausrüstung: Werkzeug und Sprengmittel
Pioniere und Sappeure (vom italienischen „zappa“ d.h. Hacke) waren für die technischen Arbeiten des Festungskrieges zuständig: Errichtung von Feldbefestigungen, Verhauen, Notbrücken und Stegen, Straßen und Telegraphenbau, Instandsetzungsarbeiten, Sprengwesen… Auch hatten sie durch Wegräumen von Hindernissen den Truppen den Weg zu bahnen. Das dazu notwendige Werkzeug („Schanzzeug“) wurde mittels Fuhrwerken geliefert und vor Ort wenn nötig von den Soldaten in Futteralen am Körper getragen.
Ein Infanterie-Sappeur-Trupp in voller Feldausrüstung:
Am 17. Februar 1915 ordnet das k.u.k. Militärkommando Innsbruck dem k.u.k. Gruppenkommando Bozen eine Neuaufstellung der Tiroler Schanzzeugkolonnen an. Die Beilagen zu dieser Anordnung geben Aufschluss über die Ausrüstung und damit über die Gerätschaften, mit welchen ein Sappeur umzugehen lernen musste:
Die Sappeur-Offiziere mussten nicht nur auf allen Gebieten der Ingenieurswissenschaften und deren praktischen Anwendungen auf die Kriegstechnik bewandert sein, auch Improvisationstalent und rasche Auffassungsgabe waren für einen Sappeur-Offizier unerlässlich.